Ein Protokoll (oder Log) ist eine vom Computer generierte Datei, die Aktivitäten innerhalb des Betriebssystems oder von Software-Anwendungen erfasst. Die Log-Datei dokumentiert automatisch alle von den Systemadministratoren festgelegten Informationen, einschließlich Meldungen, Fehlerberichte sowie Dateianforderungen und -übertragungen. Die erfassten Aktivitäten werden zudem mit einem Zeitstempel versehen, damit IT-Spezialisten und Entwickler verstehen, was zu welchem Zeitpunkt geschehen ist.

Definition von Log-Management?

Unter Log-Management versteht man die kontinuierliche Erfassung, Speicherung, Verarbeitung, Synthetisierung und Analyse von Daten aus unterschiedlichen Programmen und Anwendungen mit dem Ziel, die Systemleistung zu optimieren, technische Probleme zu identifizieren, die Ressourcen besser zu verwalten, die Sicherheit zu stärken sowie die Compliance zu verbessern.

Tools für Log-Management fallen dabei typischerweise in eine der folgenden Kategorien:

1. Erfassung: Diese Log-Management-Tools aggregieren die Daten vom Betriebssystem, Anwendungen, Servern, Benutzern, Endgeräten oder allen anderen relevanten Quellen innerhalb des Unternehmens.

2. Überwachung: Log-Überwachungstools zeichnen die Ereignisse und Aktivitäten sowie deren Zeitpunkt auf.

3. Analyse: Log-Analysetools überprüfen die erfassten Protokolle vom Protokollserver, um Software-Fehler, Sicherheitsbedrohungen oder andere Probleme proaktiv zu identifizieren.

4. Aufbewahrung: Diese Tools legen fest, wie lange Log-Daten in der Log-Datei gespeichert werden sollen.

5. Indexierung oder Suche: Mit diesen Log-Management-Tools können IT-Teams Daten Log-übergreifend filtern, sortieren, analysieren oder durchsuchen.

6. Berichterstellung: Diese hochentwickelten Tools erstellen auf Basis des Audit-Protokolls automatisch Berichte zu Systemleistung, Ressourcenzuweisung, Sicherheit oder Vorschriften-Compliance.

Vorteile von Log-Management-Systemen

Ein Log-Management-System (LMS) ist eine Software-Lösung, die Log-Daten und Ereignisprotokolle aus verschiedensten Quellen erfasst, sortiert und an einem zentralen Ort speichert. Mithilfe von Log-Management-Softwaresystemen können IT-, DevOps- und SecOps-Teams einen zentralen Ort einrichten, von dem sie alle relevanten Netzwerk- und Anwendungsdaten abrufen können. In der Regel sind diese Log-Daten vollständig indexiert und durchsuchbar, d. h. das IT-Team kann problemlos auf die erforderlichen Daten zugreifen, um Entscheidungen zur Netzwerkintegrität, Ressourcenzuweisung oder Sicherheit zu treffen.

Mithilfe von Log-Management-Tools können Unternehmen das hohe Volumen an Log-Daten verwalten, die im Unternehmensnetzwerk generiert werden. Mit diesen Tools lässt sich Folgendes bestimmen:

  • Welche Daten und Informationen protokolliert werden müssen
  • In welchem Format sie protokolliert werden müssen
  • Der Zeitraum, in dem die Log-Daten gespeichert werden sollen
  • Wie nicht mehr benötigte Daten gelöscht oder vernichtet werden sollen

Die Vorteile von Log-Management

Ein effektives Log-Management-System und eine entsprechende Strategie ermöglichen Echtzeit-Einblicke zu Systemzuständen und Abläufen.

Für Unternehmen ergeben sich daraus folgende Vorteile:

  • Einheitlicher Datenspeicher durch zentralisierte Log-Aggregation
  • Verbesserte Sicherheit dank einer reduzierten Angriffsfläche, Echtzeit-Überwachung sowie kürzeren Erkennungs- und Reaktionszeiten
  • Verbesserte Beobachtbarkeit und Transparenz für das gesamte Unternehmen dank eines gemeinsamen Ereignisprotokolls
  • Verbessertes Kundenerlebnis durch Log-Datenanalysen und prädiktive Modellierung
  • Schnellere und präzisere Behebung von Störungen durch hochentwickelte Netzwerkanalysen

Was ist zentralisiertes Log-Management?

Zentralisiertes Log-Management bezeichnet das Aggregieren aller Log-Daten an einem Ort und in einem standardisierten Format.

Weil die Daten aus verschiedensten Quellen wie Betriebssystem, Anwendungen, Server, Hosts stammen, müssen alle Eingaben konsolidiert und standardisiert werden, bevor das Unternehmen aussagekräftige Informationen daraus ziehen kann. Die Zentralisierung trägt zur Vereinfachung des Analyseprozesses und schnelleren Anwendung der Daten im gesamten Unternehmen bei.

Weitere Informationen

Lesen Sie unseren Artikel zu LaaS und erfahren Sie, was das ist, wie das Log-Management dadurch effizienter wird und nach welchen Kriterien Sie einen Anbieter auswählen sollten, der die Anforderungen Ihres Unternehmens am besten erfüllt.

Lesen: Logging-as-a-Service (LaaS) >

Log-Management und SIEM im Vergleich

Sowohl Sicherheitsinformations- und Ereignismanagement (SIEM)- als auch Log-Management-Software nutzen die Log-Datei oder das Ereignisprotokoll zur Verbesserung der Sicherheit: Sie reduzieren die Angriffsfläche, identifizieren Bedrohungen und verbessern die Reaktionszeiten bei Sicherheitszwischenfällen.

Der wichtigste Unterschied besteht jedoch darin, dass das SIEM-System primär die Sicherheit gewährleistet, während Log-Management-Systeme umfassender genutzt werden können, um Ressourcen zu verwalten, Netzwerk- oder Anwendungsausfälle zu beheben und die Einhaltung von Compliance-Vorschriften durchzusetzen.

Vier häufige Log-Management-Probleme

Die rasante Zunahme von Daten durch die Verbreitung vernetzter Geräte sowie der Wechsel in die Cloud haben das Log-Management in vielen Unternehmen erheblich verkompliziert. Eine moderne und effektive Log-Management-Lösung muss die folgenden grundlegenden Herausforderungen meistern:

1. Standardisierung

Da die Log-Management-Lösung Daten aus verschiedensten Anwendungen, Systemen, Tools und Hosts erfasst, müssen alle Daten in einem einzigen System mit dem gleichen Format konsolidiert werden. Mithilfe dieser Log-Datei kann das IT- und Sicherheitsteam effektiv die Log-Daten analysieren und daraus wertvolle Erkenntnisse für geschäftskritische Dienste ziehen.

2. Datenvolumen

Daten wachsen mit rasanten Tempo. Für viele Unternehmen erfordert das von Anwendungen und Systemen kontinuierlich generierte Datenvolumen enorme Anstrengungen, um die Informationen effektiv zu erfassen, zu formatieren, zu analysieren und zu speichern. Ein Log-Management-System muss so konzipiert sein, dass es die extremen Datenmengen verarbeiten und zeitnah Erkenntnisse liefern kann.

3. Latenz

Die Indexierung innerhalb der Log-Datei ist mitunter eine sehr rechenintensive Aktivität, die dafür sorgt, dass eingegebene Daten nur verzögert in Suchergebnissen und Visualisierungen erscheinen. Die Latenz kann abhängig davon steigen, wie und ob das Log-Management-System die Daten indexiert.

4. IT-Aufwand

Manuelles Log-Management ist äußerst zeitaufwändig und teuer. Digitale Log-Management-Tools helfen bei der Automatisierung einiger dieser Aktivitäten und entlasten die IT-Experten.

Vier Best Practices für das Log-Management

Aufgrund der riesigen Datenmengen, die heute in der digitalen Welt anfallen, können IT-Teams nicht mehr alle Protokolle in einer ausgedehnten technischen Umgebung manuell verwalten und analysieren. Sie benötigen dafür ein hochentwickeltes Log-Management-System und Tools, die wichtige Aspekte der Datenerfassung, Datenformatierung und Datenanalyse automatisieren.

Bei der Auswahl eines Log-Management-Systems sollten sich IT-Abteilungen von den folgenden wichtigen Überlegungen leiten lassen:

1. Priorisieren Sie Automatisierungstools zur Verringerung des IT-Aufwands.

Log-Management ist ein zeitaufwändiger Prozess, der die Ressourcen der IT-Abteilung binden kann. Viele wiederkehrende Aufgaben im Zusammenhang mit der Datenerfassung und -analyse können mit hochentwickelten Tools automatisiert werden. Unternehmen sollten bei neuen Log-Management-Tools besonderen Wert auf Automatisierungsfunktionen legen und ihre Legacy-Lösungen austauschen, um den manuellen Aufwand bei diesem Prozess zu verringern.

2. Nutzen Sie ein zentralisiertes System für besseren Zugriff und verbesserte Sicherheit.

Mit einem zentralisierten Log-Management-System werden nicht nur die Datenzugriffe, sondern auch die Sicherheitsmaßnahmen des Unternehmens verbessert. Durch die Speicherung und Verknüpfung von Daten an einer zentralen Stelle können Unternehmen schneller Anomalien erkennen und darauf reagieren. Auf diese Weise hilft ein zentralisiertes Log-Management-System, die Breakout-Time und damit das kritische Fenster zu verkürzen, in dem Hacker sich lateral zu anderen Bereichen des Systems bewegen können.

3. Erstellen Sie eine individuelle Überwachungs- und Aufbewahrungsrichtlinie zur besseren Kontrolle des Datenvolumens.

Angesichts der erstellten Datenmengen müssen IT-Abteilungen differenzieren, welche Informationen sie erfassen möchten und wie lange diese gespeichert werden sollen. Dazu sollten sie eine unternehmensweite Analyse durchführen und feststellen, welche Eingaben für jede Funktion wichtig sind.

4. Nutzen Sie die Cloud für größere Skalierbarkeit und Flexibilität.

Angesichts der stetig wachsenden Datenlandschaft sollten Unternehmen für ihr Log-Management-System in eine moderne cloudbasierte Lösung investieren. Die Nutzung der Cloud bietet bessere Flexibilität und Skalierbarkeit, sodass die Datenverarbeitungs- und Speicherkapazitäten abhängig von den variablen Anforderungen unkompliziert erweitert oder verringert werden können.

Weitere Informationen

In diesem Artikel erläutern wir, was CRUD und REST sind, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede sie haben und wie sich ihr Verhalten am besten überwachen lässt.

CRUD vs REST

Log-Management-Lösungen mit CrowdStrike Falcon® LogScale

CrowdStrike Falcon® LogScale ist speziell für heutige Datenvolumen konzipiert und kann unbegrenzt und ohne zusätzliche Komplexität Protokolle erfassen. Während andere Lösungen den Zugriff auf Daten durch vordefinierte Ansichten einschränken oder nur bestimmte Datensätze erlauben, können Benutzer mit Falcon LogScale alles in Echtzeit protokollieren und beliebige Fragen beantworten.

Vollständige Protokollierung mit CrowdStrike Falcon LogScale

WEITERE INFORMATIONEN

Arfan Sharif ist Product Marketing Lead für das Observability-Portfolio bei CrowdStrike. Er verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung bei der Umsetzung von Lösungen für Log-Management, ITOps, Beobachtbarkeit, Sicherheit und Benutzerunterstützung für Unternehmen wie Splunk, Genesys und Quest Software. Arfan Sharif hat einen Abschluss in Informatik bei der Buckinghamshire New University und blickt auf eine Karriere in den Bereichen Produktmarketing und Sales Engineering zurück.