In der heutigen digitalen Landschaft sind Anwendungen ein primäres Ziel für Cyberkriminelle und böswillige Angriffe. Aus diesem Grund muss der Anwendungssicherheit bei Unternehmen hohe Priorität zukommen – mit Best Practices der Anwendungssicherheit. Dabei geht es um die Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz von Anwendungen vor verschiedenen Bedrohungen und Schwachstellen, die ihre Integrität, Vertraulichkeit oder Verfügbarkeit gefährden könnten.

In diesem Beitrag werden wir sieben Best Practices behandeln, mit denen Sie die für Resilienz Ihrer Anwendungen gegen sich ständig weiterentwickelnde Bedrohungen sorgen können. Ziel ist es, Ihrem Unternehmen zu helfen, Risiken zu minimieren und potenzielle Schäden zu reduzieren und damit Ihre Sicherheitsposition insgesamt zu verbessern.

Welches sind die Best Practices zur Sicherung von Anwendungen?

  1. Softwareentwicklungs-Lebenszyklus sichern
  2. Das Least-Privilege-Prinzip umsetzen
  3. Sichere Speicherung und Übertragung von Daten
  4. Überwachung und Beobachtbarkeit nutzen
  5. Regelmäßige Sicherheitstests und Audits durchführen
  6. Einen Plan zur Reaktion auf Zwischenfälle erstellen
  7. Schulungen zum Sicherheitsbewusstsein durchführen

Expert Tip

Behalten Sie den Überblick über die häufigsten Arten von Cyberangriffen und die unterschiedlichen Angriffsvektoren, die Bedrohungsakteure wählen, und verfolgen Sie einen proaktiven Ansatz bei der Cybersicherheit. 

Arten von Cyberangriffen

Best Practice Nr. 1: Softwareentwicklungszyklus sichern

Der Softwareentwicklungszyklus (SDLC) umfasst mehrere Phasen, einschließlich Design, Implementierung, Testen, Bereitstellung und Wartung. Zur Sicherung eines SDLC gehört die Integration von Sicherheitsmaßnahmen in jeder Phase dieses Entwicklungsprozesses, was die Wahrscheinlichkeit erfolgreicher Angriffe nach der Bereitstellung der Anwendung erheblich verringern soll. Außerdem sind Schwachstellen in einem SDLC, denen rechtzeitig Aufmerksamkeit zukommt, einfacher und kostengünstiger zu beheben.

Als Unternehmen können Sie regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und automatisierte Sicherheitstests durchführen, um Schwachstellen proaktiv zu identifizieren und zu beheben. Sie können einen DevSecOps-Ansatz verfolgen, indem Sie Sicherheitsmaßnahmen einbauen wie:

Vorteile und Herausforderungen

Durch Sicherung Ihres SDLC können Sie Sicherheitsrisiken reduzieren und die Softwarequalität erhöhen. Darüber hinaus führt die Verhinderung von Kompromittierungen und die Minimierung erforderlicher Behebungsmaßnahmen nach der Bereitstellung zu Kosteneinsparungen.

Manche Unternehmen finden es jedoch schwierig, Sicherheitsmaßnahmen konsistent in allen Teams und Projekten umzusetzen. Es gilt, das richtige Gleichgewicht zwischen der Aufrechterhaltung einer starken Sicherheitsposition und akzeptabler Entwicklungsgeschwindigkeit zu finden.

Best Practice Nr. 2: Das Least-Privilege-Prinzip umsetzen

Das Least-Privilege-Prinzip (PoLP) ist ein Sicherheitskonzept, nach dem Benutzer, Anwendungen und Services nur die Berechtigungen erhalten dürfen, die zur Ausführung ihrer Aufgaben unbedingt erforderlich sind. Durch Modellierung der Zugriffskontrollen nach dem PoLP kann ein Unternehmen die potenziellen Auswirkungen kompromittierter Konten begrenzen und das Risiko eines unbefugten Datenzugriffs reduzieren.

Um das PoLP umzusetzen, führen Sie zunächst eine Bewertung der Aufgaben durch, die Benutzer, Anwendungen und Services ausführen müssen. Als Nächstes führen Sie eine Analyse durch und weisen diesen Entitäten jeweils nur die Berechtigungen zu, die sie zur Ausführung ihrer Aufgaben brauchen. Führen Sie regelmäßige Überprüfungen der Berechtigungen durch, um eine unbeabsichtigte Vermehrung von Zugriffsrechten zu verhindern und die Berechtigungen einzuschränken, die nicht mehr benötigt werden (aufgrund von Änderungen bei Aufgaben, Verantwortungsbereichen oder Personal).

Vorteile und Herausforderungen

Indem Sie sich bei Ihren Sicherheitsmaßnahmen nach dem PoLP richten, kann Ihr Unternehmen seine Angriffsfläche reduzieren. So wird es einfacher, verdächtige Aktivitäten zu erkennen und durch potenzielle Sicherheitszwischenfälle verursachte Schäden zu minimieren.

Die größte Herausforderung bei der Umsetzung des PoLP besteht in der anfänglichen Bewertung und Analyse der Aufgaben und erforderlichen Berechtigungen. Die Bewertung und die Veränderungen, die mit dem PoLP einhergehen, sind mit Aufwand verbunden, vor allem dann, wenn es in Ihrem Unternehmen üblich ist, der Einfachheit halber weitreichende Berechtigungen zu erteilen. Und wenn Sie das Prinzip eingeführt haben, brauchen Sie zeitliche und personelle Ressourcen für die fortlaufende Prüfung und Pflege der Berechtigungen.

Best Practice Nr. 3: Sichere Speicherung und Übertragung von Daten

Um Ihre Anwendungen und Systeme vor Datenkompromittierungen zu schützen, müssen Sie dafür sorgen, dass Daten auf sichere Art und Weise gespeichert und übermittelt werden. Der Schutz vertraulicher Daten vor unbefugtem Zugriff ist auch zur Einhaltung der geltenden Vorschriften unerlässlich.

Sichere Datenspeicherung und -übertragung erfordert die Implementierung einer Verschlüsselung der gespeicherten und übertragenen Daten. Verwenden Sie starke Verschlüsselungsalgorithmen und eine angemessene Schlüsselverwaltung. Eine von vielen Methoden zum Schutz von Daten ist die Tokenisierung. Diese Technik ersetzt sensible Daten durch Tokens, um es Angreifern zu erschweren, die Informationen zu entschlüsseln.

Vorteile und Herausforderungen

Der Schutz von Daten bei Speicherung und Übertragung bringt klare Vorteile in Bezug auf die Sicherheit und Wahrung der Vertraulichkeit. So kann Ihr Unternehmen vertrauliche Daten vor der Gefahr des unbefugten Zugriffs oder der Manipulation schützen. Darüber hinaus hilft der Schutz vertraulicher Daten bei der Einhaltung wichtiger Datenschutzbestimmungen wie DSGVO und HIPAA.

Es genügt jedoch nicht, Verschlüsselungstechnologien einzuführen. Sie müssen auch richtig angewendet werden, um einen effektiven Schutz der Daten bei Speicherung und Übertragung zu gewährleisten. Auch die Verwaltung von Verschlüsselungsschlüsseln ist mit Herausforderungen verbunden. Sie müssen Ihr Personal entsprechend schulen und Prozesse für eine sichere Schlüsselverwaltung einrichten.

Weitere Informationen

Lesen Sie unseren Beitrag, um mehr über die vielen Frameworks zu erfahren, die Organisationen einhalten müssen, um die Vorschriften und Standards von Behörden und Branchen zu erfüllen. 

Regelwerke zu Daten-Compliance und -standards

Best Practice Nr. 4: Überwachung und Beobachtbarkeit nutzen

Um eine sichere Umgebung aufrechtzuerhalten, ist es unerlässlich, Einblick in das Anwendungsverhalten zu gewinnen und Anomalien zu erkennen. Dazu muss ein Unternehmen umfassende Protokollierungs- und Überwachungsstrategien implementieren, die Beobachtbarkeitstools nutzen.

Aggregieren Sie zunächst Protokolle für alle Komponenten Ihrer Anwendung, einschließlich der Infrastruktur, in einem zentralen Log-Management-System. So werden unterschiedliche Protokolle vereinheitlicht, sodass sich die Informationen leichter korrelieren lassen. Darüber hinaus müssen Anwendungen so eingerichtet sein, dass sie wichtige Kennzahlen erfassen, die verwendet werden können, um die Leistung zu optimieren und verdächtiges Verhalten zu erkennen.

Automatisierte Systeme müssen eingerichtet werden, um Anwendungsprotokolle und Kennzahlen kontinuierlich zu überwachen. Sie müssen über Warnmechanismen verfügen, die die Notfallteams benachrichtigen, sobald ein Zwischenfall erkannt wird.

Vorteile und Herausforderungen

Die Überwachung und Beobachtung kann wertvolle Einblicke in potenzielle Sicherheitszwischenfälle liefern. Zusammen mit Warnungen erleichtern diese Informationen die rechtzeitige Erkennung von Zwischenfällen, eine effektivere Ursachendiagnose und eine schnelle Reaktion.

Bei der Implementierung dieser Best Practice ist es wichtig, die angemessene Überwachungsgranularität zu ermitteln, besonders dann, wenn große Mengen an Protokoll- und Kennzahldaten vorliegen. Die Teams müssen eine klare Vorstellung davon haben, welche Art von Beobachtbarkeitsdaten erfasst werden müssen, um aussagekräftige Informationen zu erhalten und unwichtige Details zu reduzieren.

Best Practice Nr. 5: Regelmäßige Sicherheitstests und Audits durchführen

Regelmäßige Sicherheitstests helfen Unternehmen dabei, eine robuste Sicherheitsposition aufrechtzuerhalten, um Schwachstellen proaktiv identifizieren und beheben zu können. Wachsamkeit bei Tests und Audits stellt sicher, dass eine Anwendung gegen neue Bedrohungen und Angriffsvektoren resistent bleibt.

Zu diesen Maßnahmen gehören Penetrationstests, automatische Sicherheitsscans und Code-Überprüfungen. Durch Anwendung dieser Verfahren können Sie Schwachstellen aufdecken, verbesserungswürdige Bereiche finden und potenziellen Bedrohungen einen Schritt voraus sein.

Vorteile und Herausforderungen

Regelmäßige Sicherheitstests und Audits bringen zahlreiche Vorteile. Die wichtigsten sind die Früherkennung von Schwachstellen und die kontinuierliche Absicherung von Anwendungen gegen Angriffe. Dieser proaktive Sicherheitsansatz kann Sicherheitszwischenfälle verhindern, die zu hohen finanziellen Kosten, einer Schädigung des Rufs Ihres Unternehmens und dem Verlust des Kundenvertrauens führen können.

Die Zuweisung ausreichender Ressourcen ist die größte Herausforderung beim regelmäßigen Testen. Mit immer neuen Bedrohungen und Angriffsvektoren Schritt zu halten, erfordert Zeit und Ressourcen, und viele Unternehmen erkennen den Schweregrad von Bedrohungen oft erst, wenn es zu spät ist.

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Best Practice Nr. 6: Einen Plan zur Reaktion auf Zwischenfälle erstellen

Viele Organisationen haben nur eine ungefähre Vorstellung davon, was sie als Reaktion auf einen Sicherheitszwischenfall tun würden. Wenn jedoch ein Zwischenfall eintritt, brauchen sie einen umfassenden Plan, um effektiv reagieren zu können.

Ein Plan zur Reaktion auf Zwischenfälle (IR) stellt sicher, dass Ihr Unternehmen gut gerüstet ist, um bei Sicherheitszwischenfällen schnell und effektiv zu handeln und Ausfallzeiten zu minimieren. Die Entwicklung eines Plans zur Reaktion auf Zwischenfälle umfasst:

  • Rollen und Verantwortlichkeiten der Teammitglieder festlegen
  • Klare Kommunikationskanäle einrichten
  • Prozesse zum Identifizieren, Eingrenzen und Beheben von Sicherheitszwischenfälle definieren

Nachdem ein Plan für die Reaktion auf Zwischenfälle festgelegt wurde, muss dieser regelmäßig geprüft und aktualisiert werden, damit er relevant und effektiv bleibt.

Vorteile und Herausforderungen

Zu den Vorteilen eines gut etablierten Plans zur Reaktion auf Zwischenfälle gehört eine schnellere und effektivere Reaktion auf Sicherheitszwischenfälle. Diese führt zu einer Verringerung der Schäden, die durch einen Zwischenfall bei Systemen, Daten und Kunden entstehen, sowie zu kürzeren Anwendungsausfallzeiten. Auch reduzieren sich durch einen effektiven Plan die finanziellen Folgen von Zwischenfällen.

Bei Umsetzung dieser Best Practice ist es wichtig, den Plan auf dem neuesten Stand zu halten, um neuen Bedrohungen begegnen zu können. Wenn eine Zeitlang keine Zwischenfälle eingetreten sind, kann dies dazu führen, dass sich Unternehmen in Sicherheit wiegen und ihren Plan für die Reaktion auf Zwischenfälle nicht mehr überprüfen oder aktualisieren. Auch müssen Mitarbeiter stets angemessen geschult und vorbereitet sein, was eine Investition in regelmäßige Schulungen und Übungen erfordert.

Expert Tip

Führen Sie diese Schritte aus, um einen Plan zur Reaktion auf Zwischenfälle zu erstellen, der Ihnen und anderen Betroffenen im Unternehmen hilft, im Fall einer Kompromittierung richtig vorbereitet zu sein.

Reaktion auf Zwischenfälle: Vorgehensweise bei der Planung

Best Practice Nr. 7: Schulungen zum Sicherheitsbewusstsein durchführen

Wie bei der vorangegangenen Best Practice bereits angesprochen, müssen Mitarbeiter in einem Unternehmen darin geschult sein, Sicherheitsbedrohungen zu erkennen und zu vermeiden. Dies reduziert die Wahrscheinlichkeit erfolgreicher Phishing- oder Social-Engineering-Angriffe und fördert darüber hinaus eine sicherheitsbewusste Unternehmenskultur.

Schulungsprogramme zum Sicherheitsbewusstsein müssen gängige Bedrohungen und bewährte Verfahren zu ihrer Vermeidung behandeln. Damit die Schulungen relevant und effektiv bleiben, müssen die Schulungsinhalte regelmäßig revidiert und aktualisiert werden und auf aktuelle und auch neue Bedrohungen eingehen.

Vorteile und Herausforderungen

Mit einem solchen Schulungsprogramm sind die Mitarbeiter eines Unternehmens besser in der Lage, Phishing- und Social-Engineering-Angriffe zu erkennen und abzuwehren. Sie können die Bedrohungen erkennen und die Kompromittierung von Anmeldedaten und unbefugten Zugriff auf Ihre Anwendungsumgebung besser verhindern. Dies trägt wesentlich zur Verbesserung der Sicherheitsposition Ihres Unternehmens insgesamt bei.

Es ist nicht immer einfach, das Interesse der Mitarbeiter aufrechtzuerhalten und für ihre regelmäßige Teilnahme zu sorgen. Auch müssen Ressourcen dafür bereitgestellt werden, die Schulungsmaterialien relevant und auf dem neuesten Stand zu halten. Nichtsdestotrotz muss Ihr Unternehmen dem Sicherheitsbewusstseinstraining hohe Priorität geben und die Ressourcen dafür einkalkulieren, damit Mitarbeiter gegen derartige Bedrohungen gewappnet sind.

Weitere Informationen

Lesen Sie diesen Beitrag, um zu erfahren, wie Sie ein umfassendes Schulungsprogramm zur Cybersicherheit für Ihre Mitarbeiter entwickeln können, damit Ihr Unternehmen vor Cyberangriffen geschützt bleibt. So erstellen Sie ein Cybersicherheits-Schulungsprogramm

So unterstützt CrowdStrike Sie bei der Anwendungssicherheit

Anwendungssicherheit ist beim Schutz von Unternehmen vor externen Bedrohungen entscheidend. Anwendungssicherheitstools können in Kombination mit dem Sicherheitsteam sowie den Anwendungssicherheitskontrollen agieren und die Sicherheit während des gesamten Anwendungszyklus verbessern. Nur mit den richtigen Sicherheitstools kann die Sicherheit gewährleistet werden. Mit den verschiedenen Tools und Verfahren zum Durchführen von Tests können Sie umfassende Anwendungssicherheit gewährleisten.

Die CrowdStrike Falcon®-Plattform hilft Ihnen, Ihre Anwendungen abzusichern und proaktiv zu überwachen sowie Konfigurationsfehler zu beheben. Zudem gibt sie Einblicke in potenzielle Insider-Bedrohungen für verschiedene Hosts, Cloud-Infrastrukturen und Geschäftsanwendungen.