Was ist Multi-Cloud-Sicherheit?
Bei der Infrastrukturverwaltung und Anwendungsbereitstellung durch Cloud-Anbieter vollzieht sich ein Paradigmenwechsel. Während bisher ein einziger Cloud-Anbieter alle geschäftlichen Anforderungen eines Unternehmens erfüllen konnte, benötigen Unternehmen heute parallel mehrere Cloud-Anbieter, um auch von Randfunktionen zu profitieren. Schließlich möchte niemand auf die Funktionen oder Services verzichten, die ein anderer Cloud-Anbieter im Portfolio hat.
Zudem gibt es immer wieder neue Service-Angebote von anderen Cloud-Anbietern, die kostengünstiger, flexibler und zuverlässiger sind – das logische Ergebnis eines hart umkämpften Marktes, in dem sich die Technologie ständig umfassend weiterentwickelt. Außerdem reduziert die Ausführung von Anwendungen in der Cloud das Ausfallrisiko: Selbst wenn es bei einem Cloud-Anbieter zum Katastrophenfall kommt, kann die Anwendung bei einem anderen weiterlaufen. Für den Ruf eines Unternehmens ist dies unbezahlbar.
Die Verwaltung einer Multi-Cloud-Architektur ist jedoch äußerst komplex, da es unter den Cloud-Anbietern große Unterschiede in puncto Zugriff, Ressourcenverwaltung und APIs gibt. Außerdem müssen Sie eine Multi-Cloud-Sicherheitsstrategie implementieren, die die Infrastruktur, Anwendungen und Daten Ihres Unternehmens in mehreren Clouds schützt.
In diesem Blog-Artikel geht es um die Herausforderungen bei der Gewährleistung der Multi-Cloud-Sicherheit und die Best Practices, die Sie beim Schutz cloudnativer Anwendungen befolgen sollten, wenn Sie mehrere Cloud-Anbieter nutzen.
Herausforderungen bei der Gewährleistung von Multi-Cloud-Sicherheit
Multi-Cloud-Umgebungen bieten bessere Skalierbarkeit und Flexibilität, führen aber auch zu mehr Komplexität und neuen Sicherheitsherausforderungen. Die Tools eines einzigen Cloud-Anbieters oder selbstentwickelte Bash-Skripte für lokale Rechenzentren reichen nicht aus, um die Herausforderungen von Multi-Cloud-Umgebungen zu bewältigen.
Bevor Sie in die Multi-Cloud-Welt einsteigen, müssen Sie sich daher gut vorbereiten und die damit verbundenen Herausforderungen verstehen.
Benutzerzugriffskontrolle
Jeder Cloud-Anbieter muss Identitäts- und Zugriffsverwaltung bereitstellen, damit Sie Rollen zuweisen und Zugriff auf Cloud-Ressourcen gewähren können. Wenn Sie AWS oder Azure das erste Mal einrichten, werden Sie Tage oder Wochen damit verbringen, eine Berechtigungshierarchie und Rollen in AWS Identity and Access Management oder Azure RBAC zu erstellen. Hierbei müssen zahlreiche Aspekte beachtet werden (z. B. Identitätsverbund, Multifaktor-Authentifizierung und externe Compliance-Anforderungen), die es nahezu unmöglich machen, für alle Cloud-Anbieter manuell die gleichen Richtlinien mit den gleichen Zugriffsrechten einzurichten.
Es ist beispielsweise üblich, dass Entwickler den Bereitstellungsstatus in Kubernetes-Clustern überprüfen dürfen. Doch im Azure Kubernetes Service ist der Zugriff auf den Kubernetes-Cloud-Service im Lesemodus völlig anders gestaltet als im Amazon Elastic Kubernetes Service. Um mit Multi-Cloud-Umgebungen zuverlässig und sicher zu arbeiten, benötigen Sie eine zentrale externe Plattform, mit der Sie den Benutzerzugriff und die richtigen Berechtigungen überwachen können.
Konfigurationsfehler
Konfigurationsfehler sind die häufigste Form menschlicher Fehler in Cloud-Umgebungen. Sie entstehen hauptsächlich durch falsche Einstellungswerte, Dateien oder Umgebungsvariablen. Selbst äußerst erfahrene Entwickler und Benutzer machen solche Fehler, da zahlreiche Parameter konfiguriert werden müssen.
Die Fehler können zu Datenkompromittierungen, unerwünschten Zugriffen auf Cloud-Ressourcen, Ausfällen und sogar zur Löschung ganzer Cluster führen. Wenn Sie eine Multi-Cloud-Strategie verfolgen, muss Ihr Team sehr viele Konfigurationen verwalten und auf Richtigkeit überprüfen. Sie benötigen daher Tools zur Automatisierung und Konfigurationsverwaltung, die Risiken durch menschliche Fehler minimieren.
Daten-Governance
Angesichts der großen Bedeutung von Geschäftsdaten (z. B. Benutzer, Produkte, Preise oder Bestellungen) sind für die meisten Unternehmen Daten die wertvollste Ressource. Zur Verbesserung des Datenschutzes und der Datensicherheit muss der Zugriff der Benutzer auf vertrauliche Daten in der Cloud mithilfe von Daten-Governance-Praktiken reguliert werden.
Zudem müssen die meisten Unternehmen Sicherheitsvorschriften wie die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einhalten. Bei Multi-Cloud-Bereitstellungen befinden sich Anwendungen und Daten an verschiedenen Orten. Daher müssen Sie die Standorte dieser Daten im Auge behalten. Gleichzeitig müssen Sie die Zugriffsrichtlinien für die verschiedenen Cloud-Anbieter vereinfachen und alle Änderungen nachverfolgen.
Beobachtbarkeit
Der Begriff Beobachtbarkeit bezeichnet bei Cloud-Systemen die Erfassung des allgemeinen Status der verteilten Anwendungen. Bereits die Erfassung von Informationen aus Mikroservice-Anwendungen ist eine komplexe Aufgabe, da diese über mehrere Knoten, Rechenzentren und Standorte verteilt sind. Jeder Cloud-Anbieter bietet ein integriertes Überwachungssystem, das jedoch auf die eigenen Services beschränkt ist.
Wenn Sie zum Beispiel eine Datenbank in AWS RDS erstellen, können Sie die dazugehörigen Metriken mithilfe des AWS-Überwachungsplans beobachten. Wenn Sie jedoch Ihre eigene Anwendung in einem Kubernetes-Cluster bereitstellen und im AWS EKS laufen lassen, müssen Sie eine eigene Überwachungslösung entwickeln und implementieren. Noch komplizierter wird es in einer Multi-Cloud-Umgebung, in der Sie Metriken von verschiedenen Cloud-Anbietern und -Infrastrukturen erfassen und bündeln müssen.
Modell der gemeinsamen Verantwortung
Das Modell der gemeinsamen Verantwortung ist ein Sicherheitsansatz, bei dem der Cloud-Anbieter die Sicherheit bestimmter Services gewährleistet, während Ihr Sicherheitsteam die Verantwortung für den Rest übernimmt. So legt beispielsweise das AWS-Modell der gemeinsamen Verantwortung fest, dass AWS für den Schutz der Hardware, Software, Netzwerke und Tools verantwortlich ist, auf denen die AWS Cloud-Services laufen. Azure verfolgt ein ähnliches Modell, bei dem das Unternehmen die Verantwortung für die physischen Hosts sowie Netzwerke und Datenzentren übernimmt.
Sie müssen wissen, wie die Zuständigkeiten bei den von Ihnen genutzten Cloud-Anbietern verteilt sind, und sicherstellen, dass überall in Ihrer Multi-Cloud-Umgebung das gleiche Maß an Sicherheit herrscht.
Welche Best Practices gibt es für die Gewährleistung von Multi-Cloud-Sicherheit?
Beim Wechsel zu einer Multi-Cloud-Umgebung sollten Sie die folgenden bewährten Best Practices befolgen:
- Automatisierung: Automatisieren Sie alle Prozesse in Ihren Cloud-Abläufen, einschließlich Infrastrukturabläufe, Anwendungsbereitstellungen und Upgrades, denn bei einer Multi-Cloud-Umgebung können Sie nur so den Status überwachen und menschliche Fehler minimieren.
- Einheitliche Sicherheitsrichtlinien: Sorgen Sie für einheitliche Authentifizierungen, Autorisierungen und Netzwerkrichtlinien in allen Cloud-Umgebungen. Dafür müssen Sie allgemeine Definitionen erstellen und nutzen, die sich auf mehrere Cloud-Anbieter anwenden lassen.
- Ganzheitliche Überwachung: Konsolidieren Sie die verschiedenen Überwachungssysteme, damit Sie einen ganzheitlichen Überblick über Ihre Infrastruktur, Knoten, Services und Anwendungen bei den verschiedenen Cloud-Anbietern erhalten. Dies ist äußerst wichtig. Zudem sollten Sie Warnungen erstellen und Selbstreparaturmethoden implementieren, sodass manuelle Eingriffe minimiert werden.
- Gewährleistung der Multi-Cloud-Compliance: Konsolidieren Sie die angebotenen Funktionen und implementieren Sie eigene Sicherheitsverfahren, um die einheitliche Einhaltung von Vorschriften in der gesamten Infrastruktur zu gewährleisten. Dies ist wichtig, da die Cloud-Plattformen unterschiedliche Compliance-Zertifikate und Sicherheitsfunktionen haben.
Fazit
Wir befinden uns in einer äußerst dynamischen Zeit, in der cloudnative Mikroservice-Anwendungen in mehreren Cloud-Umgebungen bereitgestellt werden. Die Implementierung ordnungsgemäßer Sicherheitsmaßnahmen ist geschäftskritisch, lässt sich aber nicht so leicht umsetzen. Die alten Tools und Plattformen bieten keine ausreichende Flexibilität, Skalierbarkeit und Agilität mehr. Deshalb benötigen Sie eine cloudnative Sicherheitsplattform, mit der Sie verschiedene Cloud-Services von mehreren Cloud-Anbietern absichern können.
Die CrowdStrike-Cloud-Sicherheitsprodukte implementieren Best Practices und bewältigen die in diesem Artikel erläuterten Herausforderungen. Die Plattform bietet einheitliche Cloud-Sicherheit und kann Bedrohungen bei mehreren Cloud-Anbietern zuverlässig und im großen Maßstab erkennen. Die CrowdStrike-Services beispielsweise schützen Ihre Cloud-Plattformen, während die CSPM-Lösung Falcon Horizon™ (Cloud Security Posture Management) Sie vor Konfigurationsfehlern bewahrt. Zudem können Sie mit CrowdStrike Container Security die Anwendungsebene schützen und mit Falcon Cloud Workload Protection Workloads und Container absichern, die auf Kubernetes laufen.
Die Plattform ist voll und ganz auf die cloudnative Sicherheit ausgelegt, die Sie für eine Multi-Cloud-Umgebung benötigen, und lässt sich in Minutenschnelle bereitstellen.