Was ist Netzwerksicherheit?

Netzwerksicherheit umfasst alle Tools, Technologien und Prozesse, die Unternehmensnetzwerke und kritische Infrastrukturen vor nicht autorisiertem Zugriff, Cyberangriffen, Datenverlust sowie anderen Sicherheitsbedrohungen schützen.

Eine umfassende Netzwerksicherheitsstrategie setzt eine Kombination hochentwickelter Technologien und Fachpersonal wirksam ein, um eine Vielzahl an Cyberbedrohungen abzuwehren, zu erkennen, einzudämmen und zu beheben. Dazu gehört der Schutz aller Hardware-Systeme, Software-Anwendungen und Endgeräte sowie des Netzwerks selbst mit seinen verschiedenen Komponenten, einschließlich Netzwerkverkehr, Daten sowie physische oder cloudbasierte Rechenzentren.

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Wie funktioniert Netzwerksicherheit?

Netzwerksicherheit besteht im Grunde aus drei Elementen: Schutz, Erkennung und Reaktion.

Schutz

Schutz umfasst alle proaktiven Sicherheitsmaßnahmen, die das Unternehmen ergreift, um Cyberangriffe oder andere schädliche Aktivitäten abzuwehren. Dazu gehören beispielsweise Tools wie Virenschutz der nächsten Generation (NGAV) oder Richtlinien wie Zugriffsrechteverwaltung (Privileged Access Management, PAM).

Erkennung

Erkennung wird definiert als jede Funktion, die das Unternehmen dabei unterstützt, den Netzwerkverkehr zu analysieren, Bedrohungen zu identifizieren und diese einzudämmen.

Diese Funktion wird üblicherweise in Form einer hochentwickelten EDR-Lösung (Endpunktbasierte Detektion und Reaktion, EDR) bereitgestellt. Dabei handelt es sich um ein Tool zur Erkennung von Eindringungsversuchen, das mithilfe hochentwickelter Datenanalysen Netzwerkaktivitäten aufzeichnet und speichert sowie verdächtiges Systemverhalten identifiziert. Zudem stellen die meisten EDR-Tools den Cybersicherheitsexperten Kontextdaten und Behebungsempfehlungen bereit.

Reaktion

Bei der Reaktion geht es darum, wie schnell ein Unternehmen ein Sicherheitsereignis beheben kann. Die Tools umfassen meist ein System für verwaltete Erkennung und Reaktion (MDR) – einen Cybersicherheitsservice, der Technologie und menschliches Know-how in sich vereint und Bedrohungssuche, Überwachung sowie Reaktionsmaßnahmen umfasst.

Zu letzterem kann auch ein formeller Plan für die Zwischenfallreaktion gehören. Ein solcher Plan umfasst alle Maßnahmen, die Unternehmen zur Vorbereitung, Erkennung und Eindämmung einer Datenkompromittierung oder eines anderen Sicherheitsereignisses sowie zur anschließenden Wiederherstellung ergreifen.

Wie können Sie Ihr Netzwerk schützen?

Netzwerksicherheit ist ein Element innerhalb der übergeordneten IT-Sicherheitsstrategie von Unternehmen. Angesichts der Verbreitung von Cyberangriffen sowie der zunehmenden Raffinesse der Cyberkriminellen ist es wichtig, dass Unternehmen einen umfassenden Sicherheitsansatz wählen, der alle Aspekte der IT-Umgebung schützt.

Eine umfassende IT-Sicherheitsstrategie besteht unter anderem aus folgenden Elementen:

Cybersicherheit: Der Schutz aller digitalen Ressourcen wie Netzwerke, Systeme, Computer und Daten vor Cyberangriffen.

Endgerätesicherheit bzw. Endgeräteschutz: Hier geht es um ein Schutz eines Netzwerks aus Endgeräten (z. B. Desktops, Laptops und Mobilgeräte) vor schädlichen Aktivitäten.

Cloud-Sicherheit: Der Sammelbegriff für die Strategie und Lösungen, die die Cloud-Infrastruktur sowie alle in der Cloud-Umgebung gehosteten Services und Anwendungen schützen.

Anwendungssicherheit: Die Maßnahmen, die ergriffen werden, um die Anfälligkeit auf Anwendungsebene zu reduzieren, sodass die Daten oder der Code in den Anwendungen nicht gestohlen, exfiltriert oder kompromittiert werden können.

Container-Sicherheit: Der kontinuierliche Prozess der Abwehr von Cyberbedrohungen für Container einschließlich der Container-Pipeline, Bereitstellungsinfrastruktur und „digitalen Lieferkette“ technischen Ausgangsbasis.

IoT-Sicherheit: Dieser Teilbereich der Cybersicherheit beschäftigt sich mit dem Schutz, der Überwachung und Behebung von Bedrohungen im Zusammenhang mit dem Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) – also dem Netzwerk verbundener Geräte, die über das Internet Daten sammeln, speichern und teilen.

Viele Unternehmen setzen für den Schutz des Netzwerks auf einzelne Tools oder Technologien. Ein ganzheitlicher Ansatz zur Netzwerksicherheit ist jedoch deutlich effektiver. Zu diesem Zweck sollten Unternehmen einen Cybersicherheitspartner wählen, der ihnen hilft, ihre Risiken zu bewerten und eine umfassende Lösung zu entwickeln, die sich in verschiedene Tools integrieren lässt und ganzheitlichen Schutz bietet.

Tools, Funktionen und Richtlinien für Netzwerksicherheit

Da kein Tool und keine Technologie allein umfassende Sicherheit bieten kann, müssen Unternehmen die Netzwerksicherheit von mehreren Seiten angehen.

Im Folgenden stellen wir einige weitverbreitete Tools, Funktionen und Richtlinien der Netzwerksicherheit vor, die integriert werden können, um eine Vielzahl an digitalen Bedrohungen abzuwehren und zudem die Maßnahmen zur Erkennung, Eindämmung und Behebung zu verbessern.

Lösungen für Netzwerksicherheit

Firewall der nächsten Generation (NGFW)

In vielen Unternehmen steht bei der Gewährleistung der Netzwerksicherheit eine Firewall der nächsten Generation (NGFW) an erster Stelle. Ähnlich wie eine klassische Firewall prüft eine NGFW den gesamten ein- und ausgehenden Datenverkehr und bildet eine Barriere zwischen den internen und externen Netzwerken. Sie setzt die Vertrauensgrundsätze, Regeln sowie andere administrative Einstellungen durch und umfasst weitere Funktionen wie Anwendungserkennung und -kontrolle, Services zur Verhinderung von Eindringungsversuchen sowie Bedrohungsanalysen.

Eine NGFW ist ein wichtiger Bestandteil des gesamten Netzwerksicherheitsplans, bietet jedoch keinen vollständigen Schutz und muss durch andere Sicherheitstools und -technologien ergänzt werden.

Außerdem sollte beachtet werden, dass klassische Firewalls inzwischen als veraltet gelten, da sie bei der Abwehr hochentwickelter Angriffe, insbesondere in der Cloud-Umgebung, weitgehend nutzlos sind. Deshalb sollten Unternehmen auf eine NGFW-Lösung upgraden.

Virenschutz der nächsten Generation (NGAV)

Virenschutz der nächsten Generation (NGAV) ist ein Netzwerksicherheitstool und basiert auf einer Kombination aus künstlicher Intelligenz, Verhaltenserkennung, Machine Learning-Algorithmen sowie Exploit-Behebung und ist darauf ausgelegt, bekannte und unbekannte Bedrohungen vorherzusehen und sofort zu verhindern. Eine NGAV ist cloudbasiert und kann deshalb schnell und effizient bereitgestellt werden. Die Lösung entlastet das IT- oder Sicherheitsteam bei der Installation und Wartung der Software, der Verwaltung der Infrastruktur und der Aktualisierung der Signaturdatenbanken.

Virtuelles privates Netzwerk (VPN)

Ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) ist ein Sicherheitstool, das die Verbindung zwischen einem Endgerät und dem Unternehmensnetzwerk verschlüsselt, damit berechtigte Benutzer das Netzwerk per Fernzugriff sicher nutzen können. In der Regel verwenden VPNs hochentwickelte Authentifizierungsmethoden, um zu gewährleisten, dass das Gerät und die Benutzer für den Netzwerkzugriff berechtigt sind.

Web-Anwendungsfirewall (WAF)

Eine Web-Anwendungsfirewall (WAF) ist eine Sicherheitseinrichtung, die Unternehmen auf der Anwendungsebene schützen soll, indem sie HTTP- (Hypertext Transfer Protocol) und HTTPS-Verkehr (Hypertext Transfer Protocol Secure) zwischen der Web-Anwendung und dem Internet filtert, überwacht und analysiert.

Funktionen für Netzwerksicherheit

Malware-Analyse

Die Malware-Analyse ist der Prozess, mit dem das Verhalten und der Zweck einer verdächtigen Datei oder URL ergründet werden soll. Das Ergebnis der Analyse hilft bei der Erkennung und Abwehr der potenziellen Bedrohung.

Verhaltensanalyse

Bei der Verhaltensanalyse werden Netzwerkaktivitäten erfasst sowie analysiert und eine Vergleichsgrundlage geschaffen, anhand derer ungewöhnliche Aktivitäten und Kompromittierungsindikatoren identifiziert werden. Die meisten Verhaltensanalyse-Tools automatisieren die Netzwerküberwachung und Warnmeldungen. Sie entlasten das Sicherheitsteam, damit es sich auf wichtigere Aufgaben wie Behebung und Untersuchung konzentrieren kann.

Schwachstellenverwaltung

Schwachstellenverwaltung ist der fortlaufende, reguläre Prozess der Identifizierung, Beurteilung, Meldung, Verwaltung und Korrektur von Sicherheitsschwachstellen auf Endgeräten, Workloads und Systemen. In der Regel verwenden Sicherheitsteams ein Tool zur Schwachstellenverwaltung, um Schwachstellen zu erkennen, Maßnahmen zu priorisieren und Patches sowie Korrekturen zu implementieren.

Richtlinien für Netzwerksicherheit

Datenverlustprävention (DLP)

Datenverlustprävention (Data Loss Prevention, DLP) ist Teil der allgemeinen Sicherheitsstrategie von Unternehmen. Bei DLP liegt der Fokus darauf, den Verlust, die Preisgabe oder den Missbrauch von Daten durch Kompromittierungen, Exfiltration und unbefugten Zugriff zu erkennen und zu vermeiden. Einige DLP-Lösungen können bei Erkennung einer Kompromittierung oder eines anderen Sicherheitsvorfalls auch Warnungen ausgeben, die Verschlüsselung aktivieren und Daten isolieren.

Zugriffsrechteverwaltung (PAM)

Die Zugriffsrechteverwaltung (Privileged Access Management, PAM) ist ein Prozess, der berechtigte Benutzer und Administratorkonten definiert und kontrolliert, um identitätsbasierte Malware-Angriffe zu minimieren und nicht autorisierte Zugriffe auf das Netzwerk oder die darin befindlichen Assets zu verhindern.

Zero Trust

Zero Trust ist ein Sicherheits-Framework, in dem alle Benutzer – innerhalb oder außerhalb des Unternehmensnetzwerks – authentifiziert, autorisiert und fortwährend auf ihre Sicherheitskonfiguration und -lage hin validiert werden müssen, bevor ein Anwendungs- und Datenzugriff erlaubt oder bestätigt wird.

Welche Vorteile bietet Ihnen Netzwerksicherheit?

Angesichts der zunehmenden Cyberkriminalität in den letzten Jahrzehnten ist Netzwerksicherheit von entscheidender Bedeutung. Der wachsende Trend zur Arbeit im Homeoffice und der Wechsel in die Cloud vergrößern die Angriffsfläche und bieten den Cyberkriminellen damit eine größere Auswahl an Zielen und Einfallstoren ins Netzwerk.

Für viele Unternehmen bedeutet ein Netzwerkausfall erhebliche Umsatz- und Produktivitätsverluste sowie Rufschäden. Zudem kann ein raffinierter Netzwerkangriff zu Geldstrafen oder Strafmaßnahmen führen, wenn festgestellt wird, dass das Unternehmen nur ungenügende oder ineffektive Netzwerksicherheitsmaßnahmen implementiert hat.

Eine umfassende Netzwerksicherheitsstrategie bietet Unternehmen folgende Vorteile:

  • Schutz von Geschäftsgeheimnissen, geistigem Eigentum und anderen vertraulichen Daten
  • Sicherstellung der Funktions- und Leistungsfähigkeit des Netzwerks und der damit verbundenen Geschäftsabläufe
  • Wahrung des Rufs des Unternehmens