Netzwerküberwachung ist die kontinuierliche Überwachung und Evaluierung eines Rechnernetzwerks und der zugehörigen Assets. Ein Netzwerküberwachungssystem übernimmt die proaktive Erkennung und Behebung von langsamem Netzwerkdatenverkehr oder mangelhaften Netzwerkkomponenten, um die Netzwerkintegrität zu gewährleisten.
Viele Unternehmen wechseln heute zur Cloud oder zu einer hybriden Arbeitsumgebung. Angesichts der zunehmenden Komplexität und Größe der meisten Firmennetzwerke wird Netzwerküberwachung daher für Unternehmen immer wichtiger. Meist ist ein hochentwickeltes Tool zur Netzwerküberwachung zudem eine entscheidende Komponente der Cybersicherheitsarchitektur eines Unternehmens, da es durchgängige Echtzeit-Transparenz zur Erkennung von Frühindikatoren für Kompromittierungen oder Angriffen bietet, die bei aktiven Cybersicherheitsereignissen auftreten.
Vorteile der Netzwerküberwachung
Netzwerkverbindungsfehler können zum Ausfall wichtiger geschäftlicher Abläufe und Services führen, was wiederum zahlreiche negative Konsequenzen wie Umsatzeinbußen, Kundenunzufriedenheit oder sogar Compliance-Verstöße nach sich ziehen kann. Netzwerküberwachungstools sind eine Möglichkeit, Leistungseinbrüche zu erkennen und den Netzwerkadministrator beim Auftreten von Problemen automatisch zu benachrichtigen.
Netzwerküberwachung bietet Unternehmen unter anderem folgende Vorteile:
- Bessere Netzwerktransparenz: Kontinuierliche Netzwerkscans bieten Einblick in alle verbundenen Geräte und ihre Daten. Dies ist besonders bei cloudbasierten Netzwerken wichtig, wo sich Geräte von jedem Standort aus verbinden können. Durch die bessere Transparenz können Administratoren Probleme, die die Leistung beeinträchtigen könnten (z. B. Sicherheitsbedrohungen), schnell identifizieren.
- Effizientere Nutzung beschränkter IT-Ressourcen: Die Netzwerküberwachungssoftware automatisiert viele Aspekte der Überwachung, Analyse und Berichterstellung. Dies verringert die allgemeine Arbeitslast der IT-Mitarbeiter, da regelmäßig anfallende, zeitaufwändige Aufgaben von der Technik übernommen werden und sie sich auf geschäftskritische Projekte konzentrieren können.
- Kosteneinsparungen: Eine proaktive und effiziente Überwachung hilft, Netzwerkausfälle zu minimieren und Probleme effizient zu beheben, damit die Geschäftsabläufe ununterbrochen weitergehen können. Zudem ermöglichen Netzwerküberwachungstools Unternehmen, ihre Ressourcen maximal auszunutzen, sodass jedes Gerät optimal eingesetzt wird und die Mitarbeiter sich auf wichtige Aufgaben konzentrieren können. Dies ist besonders für Unternehmen wichtig, die in der Public Cloud arbeiten, da die Cloud-Nutzungsverträge in der Regel verbrauchsabhängig ist.
- Höhere Leistungsfähigkeit: Mit einer hochentwickelten Netzwerküberwachungslösung werden Leistungsprobleme meist erkannt und behoben, bevor sie das Unternehmen beeinträchtigen, was die allgemeine Netzwerkleistung steigert. Meist verbessern sich dadurch sowohl die Geschäftsabläufe als auch das Kundenerlebnis.
- Schnellere Erkennung von Sicherheitsbedrohungen: Durch eine kontinuierliche Überwachung des Netzwerks und Datenverkehrs zeigen sich Frühindikatoren für Cyberangriffe wie unerwartet hoher Datenverkehr, unbekannte Geräte und ungewöhnliche Anwendungsauslastung sehr viel eher. Mit solchen Tools können Unternehmen diese Risiken in den frühen Phasen eines Angriffs angehen, wenn die Bedrohung noch relativ leicht eingedämmt werden kann und der Schaden begrenzt ist.
- Identifizierung von Infrastrukturanforderungen: Netzwerküberwachungsberichte bieten einen Überblick über relevante Leistungsmetriken auf Basis der vergangenen und aktuellen Leistung aller Netzwerkkomponenten. Administratoren können anhand dieser Berichte abschätzen, wann ein Unternehmen seine IT-Infrastruktur angesichts aktueller oder künftiger Anforderungen modernisieren sollte.
Arten von Netzwerküberwachungsprotokollen
Die Aktivitäten in einem Netzwerk lassen sich nicht manuell in Echtzeit überwachen und analysieren. Netzwerküberwachungsprotokolle oder Netzwerküberwachungslösungen automatisieren viele Aspekte dieses Prozesses und bieten wichtige Funktionen zum Erfassen, Bewerten und Melden von Daten und Metriken. Die Lösungen sorgen somit für eine optimale Netzwerkleistung.
Es gibt zwei gängige Typen von Netzwerküberwachungsprotokollen:
1. Simple Network Management Protocol (SNMP)
Das Simple Network Management Protocol (einfaches Netzwerkverwaltungsprotokoll, SNMP) wird am häufigsten zur Überwachung des Systemzustands und der Netzwerkkonfiguration verwendet. Das SNMP ruft Daten von verwalteten Geräten wie Netzwerkroutern, Switches, Servern, Druckern und anderen Endgeräten in einem Netzwerk (z. B. einem Cloud-Netzwerk) ab und organisiert diese.
Die Daten werden vom Verwaltungsagenten auf jedem Gerät erfasst und in der Management Information Base (Verwaltungsinformationsbasis, MIB) gespeichert. Das SNMP gibt alle Informationen aus der MIB an den Netzwerkmanager weiter, der die Informationen über eine grafische Benutzeroberfläche anzeigt. Kommt es zu einem Netzwerkzwischenfall oder einem anderen dringenden Problem, wird der Netzwerkadministrator benachrichtigt.
2. Internet Control Message Point (ICMP)
Netzwerkgeräte verschicken mithilfe von Internet Control Message Point (ICMP) Fehlermeldungen, wenn ein Host oder Router nicht erreichbar ist.
Im Gegensatz zum SNMP werden beim ICMP in der Regel keine Daten zwischen den Geräten ausgetauscht. Stattdessen bietet das ICMP ein eigenes Fehlermeldungsprotokoll, das Netzwerkadministratoren einen schnellen und klaren Einblick in die Ursache des Netzwerkfehlers bietet.
Wichtige Anwendungsszenarien für Netzwerküberwachung
Neben der Evaluierung der Netzwerkleistung unterstützt das Netzwerküberwachungssystem ebenso folgende Anwendungsszenarien:
Erstellung von Netzwerkberichten
Das Netzwerküberwachungssystem erstellt Berichte, anhand derer das IT-Team die Systemleistung ablesen und wichtige Metriken nachverfolgen kann. Diese verständlichen Berichte verringern den Zeitaufwand für die allgemeine Überwachung und Analyse und ermöglichen dem Team, sich auf geschäftskritische Aktivitäten zu konzentrieren sowie Aktionen zu priorisieren. Zudem lassen sich damit Meldungs- und Compliance-Aktivitäten an Branchenverbände oder staatliche Behörden optimieren.
Netzwerksicherheit
Netzwerküberwachung ist ein wesentliches Element jeder Cybersicherheitsstrategie, da sie kontinuierliche Überwachung und durchgängige Netzwerktransparenz in Echtzeit herstellt, was die Erkennung von Frühindikatoren für Angriffe ermöglicht. Damit können Unternehmen Bedrohungen schneller eindämmen und beheben und somit Schäden minimieren. Zudem ermöglicht die Netzwerküberwachungssoftware den Einsatz besserer Sicherheitstools und Services wie Bedrohungssuche.
Gerätetests
Da die Zahl der Endgeräte durch den Wechsel in die Cloud und die Zunahme an privaten sowie IoT-Geräten immer weiter anwächst, fällt es vielen Unternehmen schwer, den ordnungsgemäßen Betrieb aller Geräte zu gewährleisten. Eine Netzwerküberwachungslösung sorgt dafür, dass alle Netzwerkgeräte – besonders die, die für den Systembetrieb unverzichtbar sind – optimal funktionieren.
Anforderungen an Netzwerküberwachungstools
Da sich cloudbasierte und hybride Arbeitsumgebungen immer mehr durchsetzen, verfügen viele Unternehmen nun über ein komplexes ausgedehntes Netzwerk, das sich deutlich schwerer überwachen und warten lässt.
Mit einer hochentwickelten Netzwerküberwachungslösung können riesige Datenmengen im gesamten System erfasst und analysiert werden, sodass sich Probleme in Bezug auf die Leistung oder andere Bereiche schnell erkennen und beheben lassen.
Auf dem Markt gibt es viele Netzwerküberwachungslösungen, wobei nicht alle den gleichen Funktionsumfang bieten. Hier sind einige wichtige Anforderungen an Netzwerküberwachungstools:
Echtzeit-Transparenz
- Bietet das System Services zur Überwachung des gesamten Netzwerks und aller Komponenten in Echtzeit, einschließlich aller Server, Router und Endgeräte?
- Bietet die Lösung durchgängige Transparenz, vor allem bei der Nutzung cloudbasierter oder hybrider Umgebungen?
- Enthält die Netzwerküberwachungssoftware ein Dashboard mit einer verständlichen Darstellung der gesamten Netzwerkinfrastruktur und ihres Zustands?
- Bietet das System Echtzeit-Warnungen für Netzwerkfehler?
- Generiert die Lösung Berichte mit Ursachenanalysen, um dem IT-Team die Priorisierung von Aktivitäten und Zuweisung von Ressourcen zu erleichtern?
Bedienbarkeit und Integration
- Unterstützt das System eine Vielzahl an Hardware- und Software-Komponenten?
- Bündelt die Lösung alle Informationen in einer zentralen Verwaltungsoberfläche, sodass Administratoren diese Informationen effizient prüfen und weitergeben können?
- Umfasst das System ein anwendungsgerechtes (engl. „application-aware“) Netzwerküberwachungstool, mit dem Administratoren ermitteln können, ob ein Problem innerhalb des Netzwerks oder durch eine einzelne Anwendung verursacht wird?
- Gewährleistet die Netzwerküberwachungslösung den Schutz vertraulicher Daten durch verwaltete Zugriffsrechte?
Skalierbarkeit
- Stellt das System historische Trenddaten und Trendprognosen bereit, die Administratoren wertvolle Ausblicke auf die wahrscheinliche Netzwerkleistung in der Zukunft bieten?
- Lässt sich die Lösung für künftige Anforderungen skalieren?
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