Der Begriff Ransomware bezeichnet eine Art von Malware, die solange den Zugriff auf Dateien blockiert oder Dateien verschlüsselt, bis das Opfer den Cyberkriminellen ein hohes Lösegeld zahlt. Zahlt das Opfer nicht, dann können die Kriminellen die Dateien veröffentlichen oder den Zugriff weiterhin blockieren. Ein wahrer Alptraum für Unternehmen, die sich laut der CrowdStrike-Umfrage zum Sicherheitsverhalten mit Forderungen von bis 6 Millionen US-Dollar konfrontiert sehen, um ihr digitales Eigentum wiederzuerlangen.
Wie bleiben Sie vor schädlichem Code sicher, der so lange verborgen bleibt, bis der Schaden angerichtet ist? Indem Sie Ihre vertrauliche Daten durch Früherkennung von Ransomware und einen schnellen effektiven Reaktionsplan schützen.
Definition von Ransomware-Erkennung
Ransomware-Erkennung ist die erste Maßnahme zum Schutz vor gefährlicher Malware. Ransomware versteckt sich in einem infizierten Rechner, bis die Dateien gesperrt oder verschlüsselt sind. Häufig bemerken Opfer die Malware erst, wenn sie die Lösegeldforderung erhalten. Durch Ransomware-Erkennung wird die Infektion früher aufgespürt, sodass die Opfer irreparable Schäden verhindern können.
So funktioniert Ransomware
Bei einem Ransomware-Angriff zählt vor allem eine schnelle Reaktionszeit. Ransomware-Erkennung deckt ungewöhnliche Aktivitäten auf und warnt die Benutzer automatisch. Diese können die Verbreitung der Malware sofort stoppen und dadurch verhindern, dass wertvolle oder vertrauliche Dateien verschlüsselt werden. Dazu muss der Rechner vom Netzwerk getrennt, die Ransomware entfernt und der Rechner anschließend mit einem sauberen Backup wiederhergestellt werden.
Sie benötigen also keinen Entschlüsselungsschlüssel aus unzuverlässiger Quelle, um Ihr System wiederherzustellen. Zudem können Sie durch schnelles Handeln und einen guten Backup-Zeitplan Datenverluste verhindern.
Beispiele für Ransomware-Erkennung
Viele Cybersicherheitssysteme verhindern Ransomware-Infektionen, indem sie die laufenden Systeme auf ungewöhnliche Dateien oder Aktivitäten überwachen.
Andere Arten von Ransomware-Erkennung sind jedoch viel mehr als nur die Entsprechung einer Überwachungskamera. Bedrohungserkennung-Services beispielsweise bestehen aus Teams von Cybersicherheitsexperten und führen aktiv Bedrohungssuchen durch. Die Analysten suchen in einem Netzwerk kontinuierlich nach ungewöhnlichen oder schädlichen Aktionen, die automatisierten Systemen entgehen.
Vorteile früher Ransomware-Erkennung und Reaktion
Niemand ist immun gegen Cyberangriffe. Die Ransomware-Betreiber greifen Unternehmen aller Größen und sogar Privatpersonen an, um maximalen Profit zu erzielen. Die meisten Versuche richten sich gegen Unternehmen, die schwache oder veraltete Sicherheitssysteme haben, allerdings machen viele Ransomware-Varianten keine Unterschiede und nehmen jedes System ins Visier, das kompromittiert werden kann.
Es liegt auf der Hand, dass jeder einen Nutzen von früher Ransomware-Erkennung hätte, doch am meisten profitiert dadurch wahrscheinlich die Cybersicherheit kleiner und mittlerer Unternehmen. Großunternehmen können sich relativ schnell von einem Ransomware-Zwischenfall erholen. Eine Datenkompromittierung bei einem kleinen Unternehmen mit weniger Ressourcen kann jedoch verheerend sein.
Vermeidbare Verluste
Der Verlust, der bei einem Ransomware-Angriff in der Regel am meisten schmerzt, ist der finanzielle. Die Höhe der Forderungen kann dabei in die Millionen gehen. Tatsächlich zeigt der CrowdStrike Global Threat Report 2024, dass Lösegeldzahlungen im Jahr 2021 um 63 % gestiegen sind. Auch der Austausch eines beschädigten Systems kostet viel Geld und nimmt wertvolle Zeit in Anspruch.
Mit Ransomware-Erkennung können Sie den Verlust Ihrer Daten vermeiden, denn häufig erhalten die Opfer ihre ursprünglichen Dateien nie wieder zurück. Ohne ein aktuelles Backup sind Ihre Daten also für immer verloren. Endpunktbasierte Detektion – eine Schutzmaßnahme gegen Viren – kann Malware in dem Moment stoppen, in dem die Angreifer Erstzugang erlangen. Mit dieser Maßnahme sind Ihre vertraulichen Daten deutlich besser geschützt.
Wenn Sie über eine Investition in die Früherkennung von Ransomware nachdenken, sollten Sie in Ihrer Kostenberechnung auch berücksichtigen, wie hoch Ihr Verlust ohne Schutzmaßnahmen sein könnte. Eventuell übersteigen die Wiederherstellungskosten nach einem hochentwickelten Malware-Angriff Ihre finanziellen Möglichkeiten.
Arten von Ransomware-Erkennung und dazugehörige Techniken
Je früher Sie einen Angriff erkennen können, desto sicherer sind Ihre Daten. Es gibt im Wesentlichen drei Möglichkeiten, Ransomware zu erkennen: anhand von Signaturen, anhand von Verhaltensweisen und anhand von ungewöhnlichem Datenverkehr.
Erkennung anhand von Signaturen
Malware-Varianten weisen einzigartige Signaturen auf, die aus Informationen wie Domänennamen, IP-Adressen und anderen Indikatoren bestehen, anhand derer sie identifiziert werden können. Bei der signaturbasierten Erkennung wird eine Bibliothek dieser Signaturen mit den aktiven Dateien verglichen, die auf einem Rechner ausgeführt werden. Dies ist die einfachste Methode zur Erkennung von Malware. Sie ist jedoch nicht immer effektiv,
denn es kann sein, dass die Ransomware-Angreifer neue Versionen der Malware mit neuen Signaturen für jeden Angriff entwickeln. Die signaturbasierte Malware-Erkennung kann nur das identifizieren, was sie kennt. Daher sind die Systeme weiterhin für neue Malware-Varianten anfällig.
Erkennung anhand von Verhaltensweisen
Ransomware verhält sich ungewöhnlich: Sie öffnet dutzende Dateien und ersetzt sie durch verschlüsselte Versionen. Verhaltensbasierte Ransomware-Erkennung kann nach diesem ungewöhnlichen Verhalten suchen und die Benutzer warnen. Zudem schützt diese Erkennungsmethode die Benutzer vor anderen häufigen Cyberangriffen.
Erkennung anhand von ungewöhnlichem Datenverkehr
Die Erkennung von ungewöhnlichem Datenverkehr ist eine Erweiterung der verhaltensbasierten Erkennung, die jedoch auch auf der Netzwerkebene arbeitet. Hochentwickelte Ransomware-Angriffe verfolgen häufig zwei Ziele: das Verschlüsseln von Daten zum Zweck der Erpressung sowie den Diebstahl von Daten vor der Verschlüsselung als zusätzliches Druckmittel. Dies führt zur Übertragung großer Datenmengen an externe Systeme.
Die Ransomware kann dabei zwar ihre Spuren verwischen und die Übertragung verbergen, allerdings produziert sie messbaren Netzwerkdatenverkehr. Durch die Erkennung von ungewöhnlichem Datenverkehr lässt sich Ransomware zum betroffenen Rechner zurückverfolgen, sodass sie gelöscht werden kann.
Reaktion auf Ransomware-AngriffeSie sind Ransomware-Angriffen nicht schutzlos ausgeliefert! Wenn die Früherkennung Sie vor einem möglichen Angriff warnt, können Sie Ihre Daten durch schnelles Handeln noch schützen.
Der erste Schritt zum Schutz der Daten ist das regelmäßige Anlegen von Backups. Ransomware kann sich verbreiten und das gesamte Netzwerk infizieren. Bewahren Sie sensible Daten getrennt von Ihrem Hauptsystem auf, damit Sie die Daten schnell wiederherstellen können, wenn Sie bei einem Cyberangriff den Zugriff verlieren.
Wurde eine Infektion erkannt, dann sollten die infizierten Rechner isoliert werden, um die Verbreitung einzudämmen. Danach sollten Sie anhand der Lösegeldforderung die Variante identifizieren und die Behörden einschalten. Anschließend stellen Sie Ihr System durch Backups wieder her und bereiten die Schutzmaßnahmen für den nächsten Angriff vor.
Wichtig ist, dass Sie stets auf einen Angriff vorbereitet sind. Sorgen Sie mit regelmäßigen Penetrationstests dafür, dass Ihre Systeme zuverlässig geschützt sind. Die Tests spüren Lücken in Ihrem Sicherheitssystem auf, bevor diese zu einem Risiko werden.
Wie können Sie einen Ransomware-Angriff melden?
Ihre Kunden und Mitarbeiter könnten im Falle eines Cyberangriffs gefährdet sein. Werden Unternehmensdaten durch Ransomware kompromittiert, muss dies möglicherweise den Behörden gemeldet werden. In den USA existieren zwar keine Datenschutzbestimmungen auf landesweiter Ebene, allerdings gibt es in den jeweiligen US-Bundesstaaten Vorschriften, die festlegen, welche Schritte danach erfolgen sollten. In den meisten Bundesstaaten sind Sie verpflichtet, alle von der Kompromittierung betroffenen Personen zu informieren.
Zudem müssen Sie den Zwischenfall an die Strafverfolgungsbehörden auf Bundesebene melden. Diese verfügen über ausreichend Mittel, um die Kriminellen aufzuspüren und künftige Angriffe zu verhindern. In der Regel sollten Sie sich dazu ans FBI wenden. Andere Behörden nehmen die Meldung allerdings auch entgegen.
Zahlung an die Angreifer
Das FBI empfiehlt den Opfern von Ransomware, niemals Lösegeld zu zahlen, da nicht garantiert ist, dass die Dateien wiederhergestellt werden. Außerdem motivieren Sie so die Kriminellen, weitere Opfer anzugreifen.
Es kann sogar sein, dass Sie am Ende mehr bezahlen müssen. In einer CrowdStrike-Umfrage zeigte sich, dass 96 % der Opfer, die Lösegeld gezahlt haben, weitere Erpressungsgelder zahlen mussten. Zudem ist es möglich, dass die Kriminellen Ihre Daten im Dark Web veröffentlichen und Sie damit zu einem Ziel für weitere Angriffe machen. Außerdem kann das Office of Foreign Assets Control (Amt zur Kontrolle von Auslandsvermögen) eine Geldstrafe gegen Sie verhängen, wenn Sie bestimmten Ransomware-Angreifern Geld zahlen.
Gefahren durch Ransomware
Ransomware-Angriffe sind eine stetig wachsende Bedrohung, da sie für Angreifer äußerst lukrativ sein können.
Die Gefahren durch Ransomware beschränken sich nicht nur auf den Gewinn eines Unternehmens. Der CrowdStrike Global Threat Report zeigte 2021 einen 82%igen Anstieg bei Ransomware-bezogenen Datenlecks. Abgesehen vom finanziellen Verlust können die betroffenen Unternehmen auch ihre Daten und das Vertrauen ihrer Kunden verlieren.
Daten besser schützen durch Ransomware-Erkennung
Ransomware ist eine Bedrohung, die für Unternehmen jedes Jahr Kosten in Milliardenhöhe verursacht. Es gibt jedoch Maßnahmen, die Schutz vor der wachsenden Gefahr bieten. Durch den Einsatz von Früherkennungsmethoden sowie die Erstellung eines Reaktionsplans können Sie Cyberkriminelle davon abhalten, Ihre vertraulichen Dateien zu stehlen.